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Kreis will Fahrplankonzept zur Anbindung des Schienenersatzverkehrs im Nordkreis ab 01.01.2023 umsetzen

Autor/in: Der Pressesprecher
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. Ab 01.01.2023 will der Kreis ein schon länger geplantes, umfangreiches Fahrplankonzept  zur Anbindung des Schienenersatzverkehrs (SEV) durch die Regionalbuslinien  im Nordkreis mit dem neuen Vertragspartner, der Rohde Verkehrsbetriebe mbH, umsetzen. 

Die mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) auf der Vogelfluglinie verbundenen Änderungen der Bedienung des nördlichen Kreisgebietes sind beim Kreis schon seit längerer Zeit bekannt. Gemeinsam mit der NAH.SH als verantwortlichem Aufgabenträger für den SEV wurde vom Kreis während der vergangenen Monate ein umfangreiches Fahrplankonzept für den Busverkehr im Nordkreis entwickelt, das ganzjährig zwischen 05:00 Uhr und 22:00 Uhr eine systematische stündliche Anbindung der Regionalbuslinien an den SEV in Oldenburg, Großenbrode und Burg a.F. vorsieht und damit gegenüber dem bisherigen Fahrplanangebot eine deutliche Verbesserung für die Menschen im nördlichen Kreisgebiet mit sich bringen wird. Unter anderem soll mit dem neuen Konzept auch eine gute Anbindung der Stadt Heiligenhafen an den SEV sichergestellt werden. Damit erhält die Warderstadt – die bekanntlich über keinen Bahnhaltepunkt verfügt und somit auch nicht direkt vom SEV angefahren wird – eine deutlich verbesserte Busanbindung an Oldenburg i.H. und Lensahn sowie an den SEV Richtung Lübeck. Auch auf Fehmarn wird es Verbesserungen geben: So wird zukünftig z.B. Burgtiefe im Stundentakt an die Stadt Burg und den dortigen SEV-Haltepunkt angebunden.

Konkret sind bei den betroffenen Buslinien u.a. folgende Verbesserungen vorgesehen:  

  • Linie 5804 (Neustadt  - Lensahn – Oldenburg – Heiligenhafen): Die Linie wird ganzjährig künftig im Stundentakt verkehren. Die Linie wird dabei in die Abschnitte  (Neustadt – Oldenburg) und (Oldenburg – Heiligenhafen) aufgeteilt. Dies bietet den Vorteil, dass in Oldenburg zusätzlich eine innerstädtische Erschließung erfolgen kann.
  • Die Linie 5811 (Oldenburg – Heiligenhafen – Burg) wird künftig ebenfalls geteilt  (Oldenburg – Heiligenhafen und Heiligenhafen – Burg). Dies bietet den Vorteil, dass der südliche Abschnitt in Heiligenhafen bis zum Ferienpark verlängert werden kann.
  • Ebenfalls ein stündliches Angebot mit Anbindung an den SEV erhält die lokale verkehrende Linie 5751 (Burg-Burgtiefe).
  • Zudem soll das Angebot des Stadtverkehrs Heiligenhafen (Linie 5710) stündlich mit neuer Linienführung verkehren.

Die Pläne des Kreises sahen eigentlich vor, das neue Fahrplankonzept im Nordkreis zeitgleich mit dem Start des SEV am 31.08.2022 umzusetzen. Leider lässt sich dies nicht realisieren, da sich im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens für die in der Verantwortung des Kreises liegenden Buslinien erhebliche Verzögerungen ergeben haben. Bedingt sind diese Verzögerungen durch die - letztlich erfolglose - Einlegung von Rechtsmitteln durch mehrere Verkehrsunternehmen, die Angebote zur Übernahme der Busverkehre im Norden Ostholstein abgegeben hatten. Diese Rechtsstreitigkeiten führten dazu, dass die Autokraft erst im Juli mit der Weiterführung des Verkehrs im Nordkreis bis zum 31.12.2022 beauftragt werden konnte – zu spät für eine Umsetzung des Kreiskonzeptes zum SEV-Start am 31.08.2022. Die Autokraft sieht sich aufgrund der kurzfristigen Beauftragung bedauerlicherweise nicht in der Lage, die Taktverdichtungen und Änderungen im Fahrplankonzept vorzunehmen. Dies ist auch aus Sicht des Kreises außerordentlich bedauerlich. „Wir bedauern die Verzögerung der Umsetzung des neuen Fahrplankonzeptes außerordentlich und hätten uns eine termingerechte Einführung dieser vielen Verbesserungen gewünscht“, erläuterte Nils Hollerbach, Leiter des Fachbereiches Planung, Bau und Umwelt. „Wir sind aber zuversichtlich, dass das neue Konzept zum 01.01.2023 von unserem neuen Vertragspartner im Linienbündel Nord umgesetzt werden kann.“

Nun wird der Jahreswechsel als Umsetzungszeitpunkt für das neue Fahrplankonzept im Nordkreis angestrebt. Ab dem 01.01.2023 sollen die Regionalbuslinien im Norden des Kreises von den Rohde Verkehrsbetriebe mbH betrieben werden. Diese hatten sich im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens gegen mehrere Mitbieter durchgesetzt. Bis zum Jahr 2020 hatte das Unternehmen bereits im mittleren Kreisgebiet Linienleistungen im Auftrag des Kreises erbracht. Das Unternehmen wurde unmittelbar nach der Zuschlagserteilung  im Juli 2022 beauftragt, das o.a. Fahrplankonzept im Nordkreis zum 01.01.2023 umzusetzen. Der Kreis erwartet, dass trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und des erheblichen Bedarfs an zusätzlichem Fahrpersonal die Umsetzung des neuen Fahrplankonzeptes gelingt und die Verträge eingehalten werden.