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Kreise Ostholstein und Plön starten gemeinsames Projekt zur Saisonverlängerung

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Quelle: Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH

Plön. Auch wenn die diesjährige Sommersaison schon ihrem Ende zugeht, heißt das für die Touristiker in der Region nicht, die Hände in den Schoß zu legen und auf die nächste, hoffentlich wieder sonnige Sommersaison zu warten“, erklärte Claus-Peter Matthiensen, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH (egoh), anlässlich der gestrigen Pressekonferenz zur Projektvorstellung „Saisonalität“. Zahlreiche tourismusför­dernde Maßnahmen und Projekte seien auf der Basis des Tourismusentwicklungskonzeptes für die Region Ostholstein / Plön in den vergangenen vier Jahren auf den örtlichen und regionalen Ebenen entwickelt und umgesetzt worden. Das neueste Projekt „Saisonalität: Urlaub das ganze Jahr – Aktiv Wohlfühlen an der Ostsee Schleswig-Holstein und im Binnenland“ werde sich in den kommenden drei Jahren mit dem Ausgleich der starken saisonalen Schwankungen und damit verbundenen Auslastungsproblemen vorhandener Kapazitäten befassen.

Die Landräte der Kreise Plön und Ostholstein, Dr. Volkram Gebel und Reinhard Sager, stellten das Projekt der Presse gestern im Plöner Hotel-Restaurant Fegetasche vor.

Saisonstabilisierende und –verlängernde Maßnahmen werden im Mittelpunkt des Projektes stehen. Hierzu wurde vom Projektmanagement zur Umsetzung des Tourismusentwicklungskonzeptes eine Projektskizze mit konkreten Umsetzungsphasen entwickelt. „Um eine fundierte Basis für die Abwägung der Marktchancen von saisonverlängernden Maßnahmen zu erhalten, werden im ersten Schritt eine Potentialanalyse zur Zielgruppenbestimmung und eine aktuelle Bestandserhebung vorhandener Angebote für Frühjahr, Herbst und Winter durchgeführt“, erläuterte Claus-Peter Matthiensen.

„Bereits im Tourismusentwicklungskonzept werden uns Nischen- und Hauptzielgruppen für die touristischen Ziele der Region Ostholstein / Plön vor Augen geführt“, verwies Landrat Dr. Gebel nochmals auf das gemeinsame Konzept . Wichtig sei es, auch außerhalb der touristischen Kernzeiten, der Sommermonate, Angebote für Hauptzielgruppen vorzuhalten und diese mit engagierter Intensität zu bewerben. Darüber hinaus gelte es, neue Gästepotentiale über weitere Zielgruppen zu erschließen, deren Ansprache in der Vergangenheit allgemein vernachlässigt wurde. „Erfolgversprechend erscheinen auch Angebote für Busreisegruppen, da gerade für diese Gäste Reisezeiten außerhalb der Sommersaison wesentlich attraktiver sind“, erklärte der Plöner Landrat. Im deutschlandweiten Vergleich sei Schleswig-Holstein in den aktuellen Busreise-Veranstalterkatalogen auffällig unterrepräsentiert. „Hier schlummern Entwicklungspotentiale, die wir nutzen sollten“, betonte Dr. Gebel. Auch im Hinblick auf die Wettbewerbssituation zu Mecklenburg-Vorpommern sei die Region Ostholstein/Plön angehalten, das Bemühen um bisher ungenutzte Gästepotentiale zu verstärken.

Das gleiche gelte für die Ansprache von Wohnmobilisten, verwies der Ostholsteiner Landrat Reinhard Sager auf ein weiteres mögliches Handlungsfeld im Rahmen des Saisonalitätsprojektes. „Reisemobiltourismus ist ein äußerst attraktives Marktsegment“, betonte Landrat Sager. Die Entwicklung des Reisemobiltourismus zeige deutliche Potentiale für touristische Destinationen auf. Reisemobilisten seien äußerst reiseaktiv, und das vor allem innerhalb Deutschlands. „Sie bewegen sich während ihres Aufenthaltes aktiv in der besuchten Region, nutzen dort Gastronomie, Einkaufs- und Freizeitangebote. Die durch Reisemobiltouristen induzierte Wertschöpfung ist beachtlich“ unterstrich der Ostholsteiner Landrat die Bedeutung des Reisemobiltourismus für die Region Ostholstein/Plön. Und da die Konkurrenz qualitativ hochwertiger und auf Regionenebene vernetzter Angebote in Deutschland gering sei, stelle der Reisemobiltourismus ein attraktives Marktsegment für die Ostsee Schleswig-Holstein und das Binnenland dar, gerade auch außerhalb der klassischen Sommersaison.

Die detaillierte Bestimmung weiterer Zielgruppen werde laut Claus-Peter Matthiensen auf der Grundlage der Potentialanalyse, die derzeit vom Institut für Bäderforschung in Nordeuropa (N.I.T.) durchgeführt wird, erfolgen. Die Ergebnisse werden im November diesen Jahres erwartet. Zum gleichen Zeitpunkt werden auch die Ergebnisse der Bestandserhebung vorliegen. Erhoben werden Frühjahrs-, Herbst- und Winterangebote in den Bereichen Freizeiteinrichtungen, Veranstaltungen, Gastronomie, gewerbliche Unterkunftsbetriebe sowie Pauschalarrangements. Hierzu werden in den nächsten Wochen vom Projektmanagement Fragebögen an die Kurverwaltungen / Tourist-Informationen geschickt. In der 2. Phase des Projektes, ab November 2003 erfolgt der Abgleich der vorhandenen Angebote und, wo nötig, deren Überarbeitung bzw. zur Schließung möglicher Angebotslücken die Erarbeitung neuer Angebote. Dabei wird die projektbegleitende Arbeitsgruppe, bestehend aus 16 Mitgliedern touristischer Verbände und Einrichtungen, das Projektmanagement aktiv unterstützen. Ab Oktober 2004 sollen die ersten Angebote gemeinsam mit dem Ostseebäderverband Schleswig-Holstein (OBV) und der Tourismusagentur Schleswig-Holstein (TASH) vermarktet werden.

Das Projekt „Saisonalität“, mit einem Gesamtkostenrahmen von 440.000 Euro, wurde in die Förderung aus dem Regionalprogramm 2000 aufgenommen. Somit wird auch dieses Projekt zur Umsetzung des Tourismusentwicklungskonzeptes Ostholstein/Plön aus Landesmitteln und Mitteln der Kreise Ostholstein und Plön finanziert.