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Wanderausstellung über den Schwarzspecht im Kreishaus

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

 

Eutin. Dem „Schwarzspecht“ ist im Kreishaus zur Zeit eine kleine Ausstellung gewidmet. Im Rahmen der von der Deutschen Wildtier Stiftung zur Verfügung gestellten Ausstellung können sich Interessierte noch bis zum 5. März über den Waldvogel informieren. Ein begleitender Vortrag mit Diskussion im Rahmen der Vortragsreihe „Mensch und Natur“ ist für den 22. Februar geplant. Referent ist der bekannte Ornithologe Bernd Koop. Zu sehen ist die kleine Ausstellung im Flur des Fachdienst Naturschutz (Neubau, Erdgeschoss) zu den üblichen Öffnungszeiten.

Die Ausstellungswand ist in einem gemeinsamen Projekt zwischen der Deutschen Wildtier Stiftung und der Naturpark Nossentiner/ Schwinzer Heide entstanden. Sie informiert über die Rolle des Schwarzspechtes im Ökosystem Wald und seine Bedeutung für die Artenvielfalt im Wald. Daneben werden auch biologische Fragen geklärt und auf Möglichkeiten des Schutzes von Höhlenbäumen hingewiesen.

Die Bestandssituation der Schwarzspechte in Ostholstein sei gut, ergänzt Joachim Siebrecht, Fachdienstleiter Naturschutz beim Kreis Ostholstein zur bestehenden Ausstellung: „Vor allem in den alten Buchen- und Buchenmischwäldern im Bungsberggebiet und im Dodauer Forst ist der Waldvogel anzutreffen. So ist der Schwarzspecht zwar nicht direkt bedroht, aber indirekt durch Störung und Beseitigung seines Lebensraumes.“ Besonders in der Zeit des Brutgeschäftes sei das Schwarzspechtpaar sehr empfindlich gegenüber Störungen. Deshalb sollten in der Zeit vom 1. März bis 31. August die Waldwege nicht verlassen werden, so Siebrechts Empfehlung. „Besonders die steigende Zahl der Selbsterwerber für Brennholz sind zu einem Problem geworden, da hierdurch sehr viel Unruhe in den Wald getragen wird“, so der Fachdienstleiter. Er appelliert daher an ein umsichtiges Verhalten und genaue Absprachen mit den Förstern, welche die Schwarzspechtreviere in ihren Wäldern kennen.

Hintergrund:
Der Schwarzspecht ist der Zimmerermeister im Wald und mit bis zu 50 Zentimetern der größte unter den Spechten. Er ist rabenschwarz und hat eine rote Kappe, die bei den Weibchen mehr im Nacken „getragen“ wird. Seine Höhlen sind bis zu einem Meter tief und haben große ovale Einfluglöcher. Auch wenn die Spechte oft über mehrere Jahre eine Höhle nutzen, zimmern sie jedes Jahr weitere Höhlen in das morsche Holz kranker und toter Bäume. In Europa konnten 58 Tierarten festgestellt werden, welche die Bruthöhlen der Schwarzspechte sozusagen nachnutzen, wie beispielsweise Hohltauben, Schellenten, Gänsesäger, Fledermäuse, Marder oder Hornissen. Zum Teil sind sie aufgrund ihrer Größe auf diese Bruthöhlen angewiesen.