Stromtrassenausbau in Ostholstein
Der Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland aus der Kernenergienutzung hin zu erneuerbaren Energien ist zugleich unabdingbar mit einem Ausbau der Stromnetze für die Abführung der erzeugten Windenergie verbunden. Ostholstein mit seinen windreichen Regionen nimmt hierbei einen besonderen Stellenwert ein.
Netzausbau
Die Vorentwurfsplanungen für die Stromtrassenplanungen der 380 kV-Höchstspannungsleitungen und 110 kV-Zuleitungen laufen bereits auf Hochtouren. Dazu hat es eine erste Regionalkonferenz zum Höchstspannungsnetzausbau in den Kreisen Ostholstein und Plön am 26.09.2011 gegeben.
Frühzeitig sollen die Bürger in die Planungen einbezogen werden. Bereits vor Beginn der förmlichen Verwaltungsverfahren haben sich das Land Schleswig-Holstein, die Netzbetreiber (TenneT und E.ON Netz) soiwie die Kreise darauf verständigt, in den betroffenen Regionen schon jetzt die Öffentlichkeit zu informieren. Der mit der Regionalkonferenz begonnene Dialog- und Kommunikationsprozess zu den möglichen Trassenführungen wird fortgesetzt.
Gutachten vom 05.01.2018
Netzentwicklungsplan
Die für die Übertragung der Energie notwendigen Höchstspannungsleitungen werden im Netzentwicklungsplan dargestellt. Der Netzentwicklungsplan (NEP) beschreibt, welche Maßnahmen in den nächsten zehn Jahren beim bedarfsgerechten Aus- und Umbau des deutschen Höchstspannungsstromnetzes an Land erforderlich sind, um einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb gewährleisten zu können. Diese Maßnahmen dienen maßgeblich der Integration der schnell wachsenden erneuerbaren Energien und sind damit ein elementarer Bestandteil für das Gelingen der Energiewende.
Der NEP wird jährlich gemäß EnWG gemeinsam von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW erstellt und der Bundesnetzagentur (BNetzA) als zuständiger Regulierungsbehörde vorgelegt. Die Öffentlichkeit hat von Beginn an mehrfach im Erstellungsprozess Gelegenheit ihre Argumente einzubringen - ein bisher einmaliges Verfahren bei der Planung von Infrastrukturprojekten in Deutschland.
Abstimmungsbedarf mit den Planungen zum Ausbau der Schienenhinterland-Anbindung für die feste Fehmarnbelt-Querung
Wegen der parallel laufenden Planungen zum Ausbau der Schienenhinterland-Anbindung für die feste Fehmarnbelt-Querung zwischen Lübeck und Puttgarden ergibt sich aus Sicht des Kreises Ostholstein ein zusätzlicher Abstimmungsbedarf zwischen Strom- und Schienentrassenplanung – denn beide Planungen beziehen sich auf einen ähnlichen Korridor. Ein gezielter Informationsaustausch zwischen den beiden Vorhabenträgern TenneT und Deutsche Bahn AG wurde daher bereits unter Einbeziehung der Landesplanungsbehörde vereinbart. Der Kreis setzt sich außerdem dafür ein, dass eine Bündelung beider Trassen intensiv geprüft und – soweit technisch möglich und räumlich sinnvoll – angestrebt wird.