Schloss Warnsdorf - "Landsitz Lindenhof" am Hemmelsdorfer See
Der Landsitz Lindenhof liegt in der Gemeinde Ratekau in der Ortschaft Warnsdorf am Hemmelsdorfer See. Der Landsitz mit der dazugehörigen Gartenanlage wurde zu Beginn dieses Jahrhunderts errichtet und wird auch als „Schloss Warnsdorf“ bezeichnet. Ursprünglich gehörte das Anwesen dem Deutsch-Amerikaner Arthur Donner, der durch Landzukäufe in Warnsdorf und Wilmsdorf seinen Besitz auf ca. 130 ha vergrößern konnte.
Der Landsitz Lindenhof liegt in der Gemeinde Ratekau in der Ortschaft Warnsdorf am Hemmelsdorfer See. Der Landsitz mit der dazugehörigen Gartenanlage wurde zu Beginn dieses Jahrhunderts errichtet und wird auch als „Schloss Warnsdorf“ bezeichnet. Ursprünglich gehörte das Anwesen dem Deutsch-Amerikaner Arthur Donner, der durch Landzukäufe in Warnsdorf und Wilmsdorf seinen Besitz auf ca. 130 ha vergrößern konnte.
Der Landsitz wurde von den Geschwistern Donner, zwei Brüder und einer Schwester, bewohnt. In den Jahren 1923 - 1925 starben kurz nacheinander die drei Geschwister. Eine Miterbin, Frau Reinke, verwaltete den Landsitz, wohnte aber nicht dort.
Im Jahre 1927 wurden der Landsitz, der dazugehörende Park und die zusätzlich von der Familie Donner erworbenen Ländereien an den 1874 in Düsseldorf geborenen Cai-Detlev von Rumohr verkauft. Cai-Detlev von Rumohr war mit der 1876 in Buffalo/USA geborenen Amerikanerin Elisabeth Schoellkopf verheiratet. Sie hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter, und lebten bis dahin in Schwerin. Die Familie nahm im Schloss ihren Wohnsitz. Am Ende des Jahres 1945 stirbt Elisabeth Schoellkopf. Das Ehepaar, Herr von Rumohr stirbt nach seiner Frau, findet seine letzte Ruhestätte im Park, unter der Rotbuchengruppe. Zwei weitere Gedenksteine zum Andenken an Kinder des Ehepaares werden aufgestellt, einer für Wilhelm von Rumohr, der bei Minsk gefallen ist und einer für Christian-August von Rumohr, der 1964 in Stamford/USA verstorben ist.
Zu Beginn der 50er Jahre wird das unmittelbare Gelände des Landsitzes an den DGB verkauft, der dort ein Schulungs- und Erholungsheim einrichtet. Ab diesem Zeitpunkt werden zahlreiche Veränderungen an der Parkanlage und an den Wohngebäuden vorgenommen. Im Jahre 1953 wurde der ehemalige Staudengarten überdacht, um einen geschützten Kaffeegarten für DGB-Gäste zu schaffen. Im Jahr 1954 wird das Landsitzgebäude für die Zwecke des DGB umgebaut.
Vier Jahre später, nach der Übernahme durch die „Neue Heimat“ im Jahr 1959 wird das Anwesen an Dr. Scheele verkauft, der dort eine Kurklinik errichtet und die Gebäude entsprechend umgestaltet. Im Jahr 1977 wird ein Bauschein erteilt für den Umbau des überdachten Kaffeegartens im ehemaligen Staudengarten zu einer geschlossenen Gymnastikhalle. Eine Halle steht noch heute dort. Darauf folgt, in mehreren Bauabschnitten, der Neubau eines Verwaltungstraktes in den Bereichen des ehemaligen Küchengartens und der Gärtnerei. Am Ende des Jahres 1981 wird ein Bauschein erteilt für die Errichtung eines Garagenbaues im Bereich des ehemaligen Tennisplatzes. In diesen Zeitraum fällt auch die Errichtung der kombinierten Schwimm- und Tennishalle im nördlichen Zwickel des Überganges von der Parkanlage zur Pferdewiese. Auf dem Gelände wird auch heute noch eine private Kurklinik betrieben, allerdings hat der Betreiber gewechselt.
Haus und Garten allgemein, Denkmalschutz
Das Schloss mit Parkanlage, allerdings nur der östlich anschließende Landschaftsgarten, und das Gärtnerhaus wurden im Jahr 1987 unter Denkmalschutz gestellt. Die Unterschutzstellungsurkunde beschreibt das Herrenhaus als zweigeschossigen Backsteinbreitbau im englischen Landhausstil („landlordsite“), der als „Lindenhof“ von dem amerikanischen Architekten A. W. Longfellow, Boston, Kontaktarchitekt Ernst P. Dorn, Hamburg, für den Deutsch-Amerikaner Arthur Donner erbaut wurde, Datierung 1907 - 1910. An der Eingangsseite befindet sich ein Säulenportal mit Balkon, rechtsseitig ein leicht abgesetzter, aber gleich hoher Anbauflügel, links davon eine Veranda. An der Rückseite zum See befindet sich flankierend ein zweigeschossiger Erker mit Balkon am Hauptbau, mit einem säulenflankierten Hallenaustritt. Die Parkanlage wurde von Professor Erwin Barth, 1908 - 1912 Stadtgartendirektor in Lübeck, 1912 in Charlottenburg und 1925 Stadtgartendirektor von Groß-Berlin, gleichzeitig Honorarprofessor der TH Berlin, geplant. Wohlüberlegte Blickachsen beziehen die Weite der Landschaft in die Raumkonzeption des Parks ein. In die Grenzen eingebaute Tränkstellen beziehen das Vieh der umliegenden Weiden in den Park ein. Deshalb wird auch die Pferdekoppel westlich des Herrenhauses vom Ufergehölz des Sees fast bis an die Hausterrasse geführt. Die begrenzenden Wallhecken wurden zur sicheren Führung der Land-See-Luftströmungen dem Gelände sorgfältig angepasst. Baudetails und gärtnerische Anlagen scheinen zwischen Gartenarchitekten, Hochbauarchitekten und Bauherren sorgfältig abgesprochen worden zu sein.
Der Gartenarchitekt und der Gartenbaumeister
Die Gartenanlage um den Lindenhof wurde von dem seinerzeitigen Stadtgärtner der Hansestadt Lübeck Erwin Albert Barth (1880 - 1933) entworfen. Die Ausführung der Arbeiten überwachte der Gärtnermeister Heinrich Mittmann, der eine Meisterprüfung als Landschaftsgärtner absolviert hatte. Er begann mit 30 - 40 Gartenarbeitern im Jahre 1910 mit den Arbeiten an den Außenanlagen des Landsitzes Lindenhof, die etwa zwei Jahre in Anspruch nahmen. Nach der Fertigstellung der Parkanlage nahm Heinrich Mittmann die Stellung als Gartenbaumeister bei den Geschwistern Donner an. Er wohnte mit seiner Frau und seinen fünf Kindern im Gärtnerhaus am Parkeingang.
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