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Ehrennadel des Kreises für drei Ehrenamtler

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

 

Eutin. Kreispräsident Ulrich Rüder hat heute (29. September) im ostholsteinischen Kreistag drei ehrenamtlich Tätige für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. Die Ehrennadel des Kreises Ostholstein erhielten dieses Jahr Eitel Pries aus Neustadt in Holstein, Udo Glauflügel aus Großenbrode und Till Niemeyer aus Stockelsdorf - Krumbeck. Für den musikalischen Rahmen während der Feierstunde sorgte Lukas Schaaf am Klavier von der Kreismusikschule Ostholstein.

Rüder hob in seiner Ansprache die Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes als unverzichtbaren Bestandteil des sozialen Lebens in der heutigen Gesellschaft hervor. Zugleich ginge es aber auch darum, andere Menschen zu motivieren und aufzufordern, sich ebenfalls zu engagieren, so der Kreispräsident. „Engagement ist ein Geben und Nehmen: Das Opfern von Zeit und Energie geht mit einem Zugewinn an Erfahrung und Bildung der eigenen Persönlichkeit einher.“ Heute würden drei Persönlichkeiten geehrt, die sich über einen längeren Zeitraum vorbildlich für die Allgemeinheit eingesetzt, in ganz besonderer Weise ihren Beitrag geleistet haben und damit den hohen und unerlässlichen Wert des Ehrenamtes verkörperten.

 

Eitel Pries, 62 Jahre, wohnhaft in Neustadt i. H.

Eitel Pries wurde für seine langjährige, wertvolle und engagierte Tätigkeit im humanitären und sozialen Bereich, insbesondere für die „Neustädter Tafel“ mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Pries führt den gemeinnützigen Verein Neustädter Tafel seit August 2011. Mit enormer Energie, großem Geschick und unermüdlichem Einsatz ist es ihm seitdem gelungen, den Verein personell und wirtschaftlich zu konsolidieren sowie das von der Stadt Neustadt gepachtete Tafelgebäude im Sandberger Weg 76 in Neustadt grundlegend zu sanieren und energetisch aufzuwerten. So können monatlich 4.500 bis 5.000 bedürftige Menschen mit eingesammelten Lebensmitteln in den drei Ausgabestellen Neustadt, Timmendorfer Strand und Grömitz versorgt werden.

Daneben hat Eitel Pries zwei neue Betätigungsfelder initiiert. So betreibt die Neustädter Tafel seit Oktober 2012 in ihren Räumlichkeiten auch das Sozialcafé "Tafel Treff", das besonders älteren Menschen aber auch Vereinen und Verbänden als Begegnungsstätte dient. Außerdem hat die Neustädter Tafel im April 2013 den sogenannten "Frühstücksexpress" gestartet. Seitdem bekommen 110 Schüler, die ohne Frühstücksbrot in die Neustädter Gemeinschaftsschule und in die Steinkampschule in Neustadt kommen, täglich kosten­los ein belegtes Brötchen und Obst.

 

Udo Glauflügel, 59 Jahre, wohnhaft in Großenbrode

Udo Glauflügel erhielt die Auszeichnung für seine langjährige, wertvolle und engagierte Tätigkeit im humanitären, sozialen und gesellschaftlichen Bereich, hier vor allem für den Arbeiter-Samariter-Bund Ostholstein und die Freiwillige Feuerwehr Großenbrode.

Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Rettungsdienst beim Arbeiter-Samariter-Bund – Regionalverband Ostholstein (ASB) ist Udo Glauflügel seit August 1982 ehrenamt­liches Mitglied im ASB, darüber hinaus seit 1987 dort auch ehrenamtlich tätig. Im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit hat Glauflügel viele bedeutende Maßnahmen ins Leben gerufen und sich an unzähligen Einsätzen beteiligt. So war er beispielsweise im Juni 1988 Mitbegründer und Konzeptentwickler der ersten „Schnelleinsatzgruppe Rettungsdienst mit Gefahrgutteil“ in Schleswig-Holstein und im Februar 1989 bei Auslandseinsätzen nach einem starken Erdbeben  in Armenien dabei. Von 1989 bis 1991 hat Glauflügel den Aufbau des ASB in der damaligen DDR und die Aus- und Fortbildung des dortigen Rettungsdienstpersonals begleitet sowie die Kreisverwal­tungen bei der Neuorganisation des Rettungsdienstes beraten. 1992 war er bei Hilfseinsätzen in Kroatien nach dem Bürgerkrieg.

1993 hatte Udo Glauflügel die Idee zum Projekt „Reisebus für Kinderheim Mali Prins in Zagreb“ und diese auch in enger Zusammenarbeit mit der Malteser Nothilfe und dem ASB umgesetzt. Ein gebrauchter Bus konnte durch den ASB saniert, überführt und an das Kinderheim über­geben werden. Seit 2010 ist Glauflügel ehrenamtlicher Fachreferent Notfallvorsorge / Katastrophenschutz des ASB Schleswig-Holstein. Beim Elbehochwasser 2013 hat er die ASB-Kräfte im Land koordiniert. Zudem ist Udo Glauflügel seit 1970 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Großenbrode, war Gemeindewehrführer und wurde 2013 zum Ehrenwehrführer ernannt. 1998 hat er die Jugendfeuerwehr Großenbrode gegründet. Viele ehemalige Angehörige der Jugendfeuerwehr sind heute aktive Kameraden der Feuerwehr Großenbrode.

Weitere Leistungen Glauflügels sind auch der Aufbau und die Leitung des Selbstschutzes in der Gemeinde Großenbrode und die Erarbeitung eines Einsatzplanes Deichverteidigung für die Gemeinde Großenbrode. Zur Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen hat er außerdem die Zuständigkeit mit den Nachbarwehren Fehmarn und Heiligenhafen mit Abschluss einer schriftlichen Vereinbarung zum Einsatz in den „Grenzbereichen“, unter anderem auch für den Gefahrenpunkt Fehmarnsundbrücke, organisiert.

 

Till Niemeyer, 73 Jahre, wohnhaft Stockelsdorf - Krumbeck

Till Niemeyer wurde für seine langjährige, wertvolle und engagierte Tätigkeit im sozialen und gesellschaftlichen Bereich, insbesondere für den Seniorenbeirat Stockelsdorf und den Lotsendienst Stockelsdorf, ausgezeichnet.

Niemeyer gehört dem 1996 gegründeten Seniorenbeirat Stockelsdorf seit 2005 an und ist stell­vertretender Vorsitzender. Der Seniorenbeirat engagiert sich für die älteren Bürger der Gemeinde und vertritt die Interessen dieser Generation gegenüber der Verwaltung und der Öffentlichkeit. Auch werden regelmäßig Tages- und Halbtagesausflüge sowie Theaterbesuche organisiert und begleitet. Zu nennen ist auch das beliebte Seniorenfrühstück, bei dem Referenten über seniorenrelevante Themen wie Sicherheit und Gesundheit berichten.

Der Lotsendienst ist auf Initiative von Till Niemeyer gegründet worden und mit großem Erfolg seit 2008 eine Beratungsstelle für Senioren und deren Angehörige. Auch hier hat Niemeyer engagiert die Position des stellvertretenden Vorsitzenden inne und arbeitet ferner als SeniorTrainer. SeniorTrainer sind Mitbürger, die sich im bundesweiten Programm EFI (Erfahrung für Initiativen) engagieren und hier ihre Erfahrungen, Fähig­keiten und Interessen in ein Engagement für und mit anderen Menschen einbringen.