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380 kV-Leitung zur Ableitung des Windstroms durch Ostholstein bestätigt

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Landrat Sager will Interessen der Bürger einbringen

Eutin. Die Bundesnetzagentur in Bonn hat gestern in einer Pressemitteilung den Netzentwicklungsplan Strom 2013 offiziell bestätigt.  „Dies bedeutet für den Kreis Ostholstein, dass der Bau der zur Ableitung des Stroms aus Windparks notwendigen Stromleitungen als erforderlich angesehen wird“, erklärte Landrat Reinhard Sager heute (9. Januar) nach einer ersten Durchsicht der Unterlagen. „Damit wird auch der im Kreistag mehrfach erhobenen Forderung Rechnung getragen, ein leistungsstarkes Leitungsnetz in Zukunft vorzuhalten und Abschaltungen der Windparks in Zukunft zu verhindern“, so Sager. 

In der Bestätigung der Bundesnetzagentur zur Maßnahme Göhl – Raum Lübeck werden die verschiedenen Alternativen zur Ableitung des Stroms miteinander verglichen und die Vor- und Nachteile abgewogen. Dabei handelt es sich um zwei Varianten als 380 kV- Leitung und zwei Varianten mit Ausbau des 110 kV- Netzes. In der Gesamtbewertung heißt es dann, dass der Ausbau mit einer 380 kV- Leitung insgesamt die günstigste Variante ist.

Bisher war die Leitung von Göhl nach Lübeck nur als „zu beobachtende Leitung“ eingestuft worden. Nach Ansicht Sagers bestehe damit nun Klarheit darüber, dass eine 380 kV- Leitung gebaut werden wird. Außerdem nehme der Zeitplan Konturen an, denn in der Bestätigung der Bundesnetzagentur wird dargestellt, dass die Maßnahme bis 2021 zu realisieren ist. Dies bedeute, dass mit den weiteren Planungen in naher Zukunft begonnen werden muss.

„Auf den Kreis Ostholstein kommt nun neben den Planungen zur Schienenhinterlandanbindung im Rahmen der festen Fehmarnbeltquerung eine weitere große Herausforderung zu“, erläuterte der Landrat. Ziel müsse es für beide Vorhaben sein, die Interessen der Bürger so in die zukünftigen Verfahren einzubringen, dass möglichst geringe Nachteile entstehen und Tourismus, Natur und Landschaft, Gewerbe und Landwirtschaft so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.

Auf jeden Fall sei mit der jetzigen Entscheidung Planungssicherheit gegeben, so Sager. Damit gehe ein langwieriger Prozess mit angefangenen und nicht beendeten Raumordnungsverfahren und langen Diskussionen über die Notwendigkeit weiterer 110 kV-Leitungen oder einer 380 kV- Leitung zu Ende. Die von Göhl nach Kiel ursprünglich vorgesehene Leitung ist hingegen nicht bestätigt worden.