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DLRG und Kreis wollen Badesicherheit an Stränden verbessern

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ostholstein (DLRG) und der Kreis Ostholstein wollen die Badesicherheit an den Stränden verbessern und setzen hierfür verstärkt auf Prävention und Aufklärung. Anlass ist das im letzten Sommer an zahlreichen Ostseestränden über einige Tage verhängte und oft nicht beachtete Badeverbot aufgrund der besonderen Wetterlage mit großer Hitze und anhaltendem, starkem Nordostwind. Viele Badende hätten sich hierdurch selbst als auch die Rettungskräfte erheblich in Gefahr gebracht, erklärten heute (15. Juni) Detlef Wohlert, zuständig für allgemeine Ordnungsangelegenheiten im Fachdienst Sicherheit und Ordnung des Kreises Ostholstein und Sven Schönke, Kreisbeauftragter der DLRG in Ostholstein, in einer Pressemitteilung.

Viele Gäste aber auch Einheimische hätten die gefährliche Situation unterschätzt, so die beiden Fachleute. Da sich die Wettergegebenheiten in den letzten Jahren verändert haben, sei nicht auszuschließen, dass sich derartige Wetterkonstellationen an der Ostsee auch zukünftig durchaus wiederholen können. „Wir raten jedem Strandbesucher, sich einmal ausgiebig mit den Baderegeln und Flaggensignalen zu beschäftigen“, appelliert Schönke.

Man habe sich daher mit den Ostseegemeinden und der Polizei darauf verständigt, dass die Gemeinden zukünftig noch gezielter und besser an den Strandzugängen und den DLRG Türmen über Schilder zum Thema Badesicherheit informieren, so Wohlert. Auch werde zu dieser Saison ein Flyer der DLRG zur Sicherheit am und im Wasser in hoher Auflage produziert, der an allen Stränden verteilt und in allen Kurverwaltungen oder touristischen Einrichtungen ausgelegt werden soll.

Außerdem finden sich umfangreiche Hinweise auf der Internetseite der DLRG unter www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/bewachte-straende. Eine eigens dafür entwickelte App (DLRG info) für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets informiert zudem über Badeverbote an den Stränden. Für dieses neue Badestellen-Informationssystem an Nord- und Ostsee ist die DLRG erst kürzlich mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet worden.

 

Hintergrund:

Ein ungewöhnlich langanhaltendes Skandinavienhoch im letzten Jahr brachte Schleswig-Holstein extrem warmes und sonniges Sommerwetter und somit ideales Bade- und Urlaubswetter. Der Juli war der wärmste Monat des Jahres. Die Wetterlage brachte aber auch anhaltenden, starken Nordostwind mit sich und sorgte für extremen Seegang in der Ostsee. Hohe, kraftvolle Wellen und daraus resultierende, ablandige Strömungen sorgten für Wasserverhältnisse, die man so eigentlich nur von Nordsee oder Atlantik kennt. Die manchmal liebevoll als Badewanne der Berliner bezeichnete Ostsee zeigte sich für mehr als 3 Wochen als brandgefährlich, selbst für sehr gute Schwimmer. Besonders im Juli waren die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der DLRG stark gefordert. Aufgrund der Wetterlage musste an zahlreichen Stränden an der Ostsee teils über mehrere Tage ein absolutes Badeverbot verhängt werden, um die Badegäste zu schützen. Leider wurden die Warnhinweise dabei sehr oft ignoriert und die Menschen brachten sich und auch die Rettungskräfte in Gefahr. Selbst die zur Unterstützung angerückten Polizeibeamten konnten zahlreiche Gäste nicht von einem Bad in der Ostsee abhalten. So kam es innerhalb weniger Tage zu zahlreichen Badeunfällen, die teils tödlich endeten. Mindestens 22 Menschen haben im Sommer 2014 den Tod gefunden, allein 15 davon im Juli.