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Erfolgsmodell Amphibieninitiave: Kröten, Unken und Frösche haben in Ostholstein gut lachen

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. Die Amphibieninitiative der Stiftung Naturschutz des Landes Schleswig-Holstein hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt. Etwa 45 Gäste aus verschiedenen Bereichen wie Naturschutz, Landwirtschaft und Gewässerunterhaltung waren der Einladung der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Ostholstein zu einem entsprechenden Vortrag gefolgt und erlebten einen informativen und anregenden Abend.

Die Aufgaben und Initiativen der Naturschutzstiftung haben sich seit ihrer Gründung im Jahre 1977 deutlich weiter entwickelt. Dr. Walter Hemmerling, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, informierte darüber, dass die Gesamtfläche im Eigentum der Stiftung derzeit bereits rund 33.000 Hektar betrage, die Ökokonto-Flächen der Ausgleichsagentur mit eingeschlossen. Der überwiegende Teil sei verpachtet und werde durch Landwirte gepflegt. Über ihre Projekte, die aus Mitteln der EU finanziert werden, schaffe die Stiftung eine Wertschöpfung, erklärte Hemmerling.

Eines dieser sogenannten LIFE-Projekte ist die Amphibieninitiative der Stiftung in Kooperation mit dänischen Partnern. Hauke Drews, ebenfalls von der Stiftung Naturschutz, stellte das Projekt kenntnisreich und mit vielen Bildern vor. Die Bestände der heimischen Amphibien seien in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen, so der Referent, einige Arten hätten kurz vor dem Aussterben gestanden. So waren die letzten Rotbauchunken Schleswig-Holsteins im Jahre 2003 in Bojendorf auf Fehmarn auf den Flächen des Landwirts und Bauernverbandsvorsitzenden Klaus-Dieter Blanck anzutreffen. Weitere Arten, die nun mit Hilfe der Stiftung inzwischen gefördert werden konnten, seien der Laubfrosch, die Wechselkröte, die Kreuzkröte und Knoblauchkröte. Drews: „Dies geschieht durch praktische Maßnahmen, wie der Schaffung von Lebensräumen, Laich-Aufzucht und Wiederansiedlung.“ Von den insgesamt gewonnenen Erfahrungen hätten auch viele lokale Initiativen profitiert, wie beispielsweise die ehrenamtlichen Naturschützer des

NABU Eutin. Hier konnte im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojektes eine bessere Vernetzung der Laubfroschpopulationen im Kreisgebiet erreicht werden. Die Maßnahmen der Stiftung waren jedenfalls so erfolgreich, dass sich die Bestandszahlen aller Amphibien in Schleswig-Holstein als einziges Bundesland überhaupt positiv entwickeln.

Das Spektrum der Beiträge und Fragen im Rahmen der anschließenden Diskussion unter anderem mit der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Naturschutz und Landtagsabgeordneten Sandra Redmann reichte vom konkreten Amphibienschutz, über die Aufgaben und Finanzierung der Stiftung bis hin zur geplanten Novelle des Landesnaturschutzgesetzes.