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Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt als wichtiger Entwicklungsfaktor für die Fehmarnbelt-Region

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Lübeck. Der dänisch-deutsche Arbeitsmarkt mit seinen Möglichkeiten und Herausforderungen stand heute (7. Juni) im Mittelpunkt der gemeinsamen Konferenz des Kreises Ostholstein, der IHK zu Lübeck und der Projektpartnerschaft Nord. Rund 50 Akteure aus Politik, Verwaltung, Arbeitsmarktorganisationen und Verbänden kamen im Haus der IHK zusammen. Gemeinsam wurden bestehende Barrieren auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt identifiziert und Wege aufgezeigt, wie Arbeitskräften und Unternehmen der Weg über die Grenze vereinfacht werden kann. Dabei ging es unter anderem um administrative Hindernisse, die sich zum Beispiel durch Unterschiede in den Steuer- und Sozialversicherungssystemen ergeben, aber auch um die gegenseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen und Fragen der Fachkräftesicherung sowie die besonderen Herausforderungen für den Arbeitsmarkt durch den Bau der festen Fehmarnbeltquerung.
 
Der Landrat des Kreises Ostholstein, Reinhard Sager, hob die Bedeutung des grenzübergreifenden Arbeitsmarktes als Impulsgeber für die Regionalentwicklung hervor: „Wir wollen die Aufmerksamkeit der Menschen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts auf die zusätzlichen Möglichkeiten lenken, die sich durch einen Schritt über die Grenze ergeben können. Denn ein grenzüberschreitender Arbeitsmarkt eröffnet vielfältige Chancen und ermöglicht besondere berufliche Erfahrungen. Dieses trägt zur  zur Stärkung und Qualifizierung der Arbeitskräfte in unserer Region bei und erhöht auch die Attraktivität der Fehmarnbelt-Region als Lebens- und Arbeitsort.“ Durch den Abbau bestehender Barrieren hierfür die richtigen Voraussetzungen zu schaffen sei eine wichtige Aufgabe, für die man in den zuständigen Fachministerien in Kiel, Berlin und Kopenhagen um Unterstützung werben wolle, so Sager.
 
Auch aus Sicht der IHK ist der gemeinsame Arbeitsmarkt ein wesentlicher Bestandteil bei der Entwicklung der grenzüberschreitenden Fehmarnbelt-Region. „Ohne einen funktionierenden Arbeitsmarkt können wir die Chancen für die Bildung einer Wachstumsachse von Hamburg über Lübeck bis in die Öresund-Region nicht optimal nutzen“, so Dr. Arno Probst, Vizepräses der IHK zu Lübeck. „Die Entwicklungsperspektiven in den Clustern Ernährungswirtschaft, Life Science, Logistik und Tourismus sind Studien zufolge positiv, es müssen aber die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um für Fachkräfte attraktiv zu sein und die Potenziale optimal nutzen zu können.“
 
Gemeinsam mit den Teilnehmern der Konferenz wollen die Organisatoren Hinweise und Anregungen zusammenstellen, wie der Barrieren-Abbau vorangetrieben werden kann. Diese Empfehlungen sollen als Gedankenanstoß und Leitfaden für Wirtschaft, Politik und Verwaltung dienen, um die Rahmenbedingungen auf dem dänisch-deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern. „Wir wollen die Kräfte in unserer Region bündeln und gemeinsame Interessen formulieren, um mehr Aufmerksamkeit auf die bestehenden Arbeitsmarktbarrieren und die jetzt dringend erforderlichen Schritte zu lenken“, so Sager und Dr. Probst zum Ziel der gemeinsamen Konferenz. Das Arbeitspapier mit den Empfehlungen soll den Konferenzteilnehmern nach Fertigstellung zur Verfügung gestellt und anschließend an die zuständigen Akteure und Fachministerien weitergeleitet werden.