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Neues Brückenbauwerk über Bahnstrecke in Nienrade eingeweiht

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Nienrade / Lensahn. Das neue Brückenbauwerk entlang der Kreisstraße (K) 59 in Nienrade über der Bahnstrecke Lübeck – Puttgarden ist seit dem 1. Juli für den Verkehr freigegeben und wurde heute (18. Juli) feierlich eingeweiht. An dem Festakt nahmen neben Landrat Reinhard Sager unter anderem auch der Bürgermeister der Gemeinde Beschendorf, Reinhard Krönke, der Bereichsleiter Straßenbetrieb und -unterhaltung der Niederlassung des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein aus Lübeck, Andreas Harting, Vertreter der ausführenden Firmen und Einwohner der Ortschaft Nienrade teil.

Für den Kreis Ostholstein als Träger der Kreisstraße und Auftraggeber der Brücke konnte damit der in 2014 begonnene Bau trotz einiger Hindernisse noch relativ zügig abgeschlossen werden. „Ich danke vor allem den Einwohnern wie anderen Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis während der doch längeren Bauphase, aber auch der Gemeinde Beschendorf für ihre Unterstützung bei der Schaffung einer vorübergehenden anderen Straßenführung“, so der Landrat während des Festaktes.

Dass das Bauwerk trotz zwischenzeitlicher Insolvenzen von Baufirmen schon fertiggestellt werden konnte, ist wegen seiner Verbindungsfunktion für die unmittelbar umliegenden Ortschaften von großer Bedeutung. So musste der allgemeine öffentliche Verkehr während der Bauphase trotz der von der Gemeinde Beschendorf eingerichteten und befestigten öffentlichen Umleitung entlang eines Schulwegs zwischen der K 58 und der K 59 einen weiten Umweg über Grömitz fahren. Die Brücke hat außerdem wegen ihrer Funktion als mögliche Umleitungsstrecke der benachbarten Autobahn A 1 eine erhebliche Verkehrsbedeutung.

Der Neubau der Brücke wurde notwendig, da bei dem im Jahre 1969 errichteten Brückenbauwerk in 2011 eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion – der sogenannte Betonkrebs – festgestellt wurde. Hierdurch war die Restnutzungsdauer des Bauwerks nur noch bis zum Jahr 2015 begrenzt. Im Rahmen weiterer Untersuchungen zeigte sich schnell, dass die Brücke vollständig ersetzt werden musste. Nach dem Abriss der alten Brücke im August 2014 hat sodann der Kreis entschieden, den Neubau in Form einer Stahlverbund-Konstruktion durchzuführen. Lediglich die Gründungspfähle der Mittelstützen verblieben eingekürzt im Baugrund.

Für den Bau der neuen 3-Feld-Spannbetonbrücke wurden insgesamt 5.500 Kubikmeter Oberboden bewegt, 1.250 Kubikmeter Beton eingebracht und 170 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Unter Berücksichtigung der neuen geometrischen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel des einzuhaltenden Lichtraumprofils der Bahnstrecke ergaben sich neue Stützweiten. Das Ersatzbauwerk ist daher mit 54 Metern 8 Meter länger und mit 5, 60 Metern Höhe auch ein ganzes Stück höher als die bisherige Brücke.

Mit der Planung und Projektleitung des Brückenneubaus hat der Kreis Ostholstein den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) in Lübeck beauftragt. Insgesamt wurden rund 2,9 Mio. Euro in den Brückenbau investiert. Das Land hat die Maßnahme mit 75 Prozent und damit 2,175 Mio. Euro aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes sowie aus FAG-Mitteln gefördert. Der Kreis ist an den Gesamtkosten mit 25 Prozent und somit 725.000 Euro beteiligt.