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Waffenbesitzer kontrolliert

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein


Eutin. Die Waffenkontrollen durch den Kreis Ostholstein zeigen Wirkung. Wie die Kreisverwaltung heute (15.April) mitteilte, konnten im vergangenen Jahr 1.111 Fälle bezogen auf die Nachweispflicht der ordnungsgemäßen Waffen- und Munitionsaufbewahrung oder auch die Rückgabe der waffenrechtlichen Erlaubnis positiv abgeschlossen werden. In allen kontrollierten Vereinen konnten zudem die Sicherheitsstandards deutlich verbessert werden. Insgesamt waren 1.944 Waffenbesitzer angeschrieben und aufgefordert worden, den erforderlichen Nachweis zu erbringen.
 
Seit 2009 gibt es ein neues Waffenrecht, das den Waffenbehörden die Möglichkeit gibt, verstärkt zu kontrollieren. Der Kreis hatte hierfür nicht nur ein Konzept entwickelt, sondern auch eine zusätzliche – zunächst befristete – Stelle zur Unterstützung geschaffen. Hierdurch war es unter anderem möglich auch die Waffenbesitzer anzuschreiben, die keinen regelmäßigen Kontakt zur Waffenbehörde haben und Vorortkontrollen durchzuführen.
 
So wurden in 2010 im Rahmen von 162 Vorortkontrollen (136 in Privathaushalten und 26 in Vereinen) zahlreiche waffenrechtliche Verstöße festgestellt. Häufig stoße man dabei bei den meist älteren Betroffenen auf großes Unverständnis wegen der neuen Anforderungen an die Aufbewahrung, so der zuständige Fachdienst Sicherheit und Ordnung. Oft waren Waffen bereits vernichtet oder weitergegeben worden, ohne dies anzuzeigen. Vielfach waren die Aufbewahrungsbehältnisse nicht zertifiziert oder Waffen beispielsweise nur im Kleiderschrank oder auf dem Dachboden untergebracht.
 
Als vorteilhaft haben sich auch die gemeinsam mit der Polizei durchgeführten Kontrollen herausgestellt. Durch diese zusätzliche Fachkenntnis erreiche man nicht nur eine besondere Qualität der Kontrolle, sondern reduziere auch deutlich den Kontrollaufwand zugunsten des Betroffenen, weiß der Fachdienst zu berichten.
 
Durch die Kontrollen der Waffen- und Munitionsaufbewahrung in 2010 konnte der Kreis zahlreiche waffenrechtliche Verstöße feststellen. Wegen des Anfangsverdachts einer Straftat in 10 Fällen wurden eine Strafanzeige und in 183 Fällen Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt.
 
Durch die gestiegenen Aktivitäten der Waffenbehörde wurden im letzten Jahr 429 Lang- und Kurzwaffen bei der Waffenbehörde und den Polizeidienststellen im Kreis abgegeben. In 2009 wurden im Rahmen der Amnestieregelung bereits 383 Lang- und Kurzwaffen abgegeben und vernichtet. 

Hintergrund:

Mit Stichtag zum 31.12.2010 sind im Kreis Ostholstein insgesamt 6.141 Waffenbesitzkarteninhaber erfasst, für die 8.699 Waffenbesitzkarten ausgestellt wurden. Auf diesen sind insgesamt 18.224 erlaubnispflichtige Waffen registriert. 

Grundlage für die verstärkten Kontrollen ist das neue Waffenrecht aus 2009 und ein daraufhin vom Kreis entwickeltes Konzept zur Umsetzung der verstärkten Kontrolle der Waffen- und Munitionsaufbewahrung. Die Priorität der Kontrollen lag in 2010 vorrangig auf dem Personenkreis der sogenannten „Altbesitzer“, die Anfang der 70er Jahre mit Einführung des Waffengesetzes ihre Waffen bei der zuständigen Behörde legalisieren konnten. Dies war damals im Rahmen einer Amnestieregelung ohne Sachkunde- und Bedürfnisnachweis möglich.