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Neuer Anbau macht Feuerwehrübungsplatz komplett

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Lensahn. Landrat Reinhard Sager hat heute (26. April) gemeinsam mit dem Kreiswehrführer Ralf Thomsen, dem Bürgermeister der  Gemeinde Lensahn, Klaus Winter, und dem Architekten Thomas Uhlen den neuen Anbau an die Feuerwehrtechnische Zentrale mit Unterrichtsraum, Atem-Schutz-Werkstatt und Sanitärräumen in Lensahn eingeweiht. Damit ist der Feuerwehrübungsplatz nun komplett. Landrat Sager und Kreiswehrführer Thomsen haben anschließend einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Übertragung der Verantwortung und Nutzung des Feuerwehrübungsplatzes auf den Kreisfeuerwehrverband unterschrieben. Damit steht der Feuerwehrübungsplatz den Feuerwehren in vollem Umfang zur Verfügung.  
 
Mit der Fertigstellung des Feuerwehrübungsplatzes haben der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein und die freiwilligen Feuerwehren nun Ausbildungsmöglichkeiten, wie sie in allen möglichen Einsatzsituationen der Brandbekämpfung und der technischen Hilfe vorstellbar sind. Neben dem Kreisfeuerwehrverband und den freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis Ostholstein kann der Übungsplatz auch von anderen Institutionen oder Einrichtungen, die Sicherheitsaufgaben wie zum Beispiel Brandschutz wahrnehmen, genutzt werden, sofern freie Kapazitäten vorhanden sind.
 
Die Kosten für den Anbau an die Feuerwehrtechnische Zentrale einschließlich einer Atemschutzwerkstatt betragen rund 857.000 Euro. Die Herstellungskosten für den gesamten Übungsplatz mit Außenanlagen und Anbau belaufen sich auf insgesamt 1.763.000 Euro. Von den Gesamtkosten hat der Kreis Ostholstein aus eigenen Mitteln 1.463.000 Euro aufgewendet und 300.000 Euro aus Mitteln der Feuerschutzsteuer erhalten.
 
Die Ausbildung auf dem Übungsplatz ist für die Feuerwehren unter Einhaltung bestimmter Sicherheitsbestimmungen sach- und fachbezogen möglich. Im Einzelnen sind Stationen für die technische Hilfe, Übungen zum Fördern von Wasser sowie taktisches Vorgehen bei Bränden vorhanden. Eine Besonderheit stellt der Brandübungscontainer dar, in dem unter echten Einsatzbedingungen - mit Feuer und großer Hitze - die Brandbekämpfung in Gebäuden geübt werden kann.
 
Für die gesamte Ausbildungspalette mit mehr als 30 Ausbildungsthemen stehen dem Kreisfeuerwehrverband für die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren rund 70 besonders geschulte Ausbilder zur Verfügung. Die Ausbildung erfolgt überwiegend wochentags in den Abendstunden oder an Wochenenden. Der Dienst als Ausbilder wird zusätzlich zum „normalen“ Dienst in der heimischen Feuerwehr geleistet.
 
Hintergrundinformationen:
 
Als erste überörtliche Einrichtung der Feuerwehren im damaligen Kreis Oldenburg wurde 1952 die Schlauchwäscherei in Lensahn als „Zweckverband Kreisschlauchpflegerei Kreis Oldenburg / Holstein“ in Betrieb genommen. Hauptaufgabe der Schlauchpflegerei war die Reparatur, Pflege und Reinigung der Schläuche. Später kam eine Prüfstation für Atemschutz­geräte hinzu. Hierfür war es erforderlich, einen Anbau an das bestehende Gebäude zu errichten.
 
Durch weiter wachsende Aufgaben der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Ostholstein wuchsen auch die Anforderungen an die Kreisfeuerwehrzentrale. Neben den zuvor beschriebenen Aufgaben kamen die Atemschutzgerätepflege und Atemschutzübungen hinzu. Im Laufe der Zeit wurde das bestehende Gebäude für die Wahrnehmung der Aufgaben zu klein. Im Jahr 1985 wurde daher beschlossen, in der Bäderstraße in Lensahn ein Grundstück zu erwerben und eine feuerwehrtechnische Zentrale – FTZ – zu  errichten. Bereits 1989 war die Einrichtung fertig und konnte ihren Betrieb aufnehmen. Die Kosten für diese Baumaßnahme beliefen sich damals auf etwa 8 Millionen Deutsche Mark (rund 4,09 Millionen Euro). Hier waren Werkstatträume mit Geräten und Werkzeugen vorhanden, die dem aktuellen technischen Stand entsprachen. Für die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren gab es Schulungsräume und eine Atemschutzübungsanlage. Büroräume für den Kreisfeuerwehrverband und die feuerwehrtechnische Zentrale rundeten die Einrichtung ab.
 
Nun erhielt der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein auch offiziell den Auftrag, die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren zu übernehmen. Zuvor fand die Atemschutzausbildung in Neustadt in Räumlichkeiten bei der Marine statt. Die Ausbildung der Truppführer wurde bei der Feuerwehr in Oldenburg, die der Maschinisten bei den Feuerwehren in Heiligenhafen, Neustadt und Eutin durchgeführt. Die Sprechfunker hatten keinen festen Ausbildungsplatz und so wurde die Ausbildung bei der Feuerwehr abgehalten, von der die meisten Lehrgangsteilnehmer gestellt wurden. Nach Fertigstellung der feuerwehrtechnischen Zentrale gab es endlich einen zentralen Ort, an dem die Ausbildungen durchgeführt werden konnten. Mit der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu und das Ausbildungsangebot musste erweitert werden. Das bedeutete, dass auch der Platzbedarf größer wurde und der Umweltschutz mehr in den Vordergrund rückte. Es wurde daher beschlossen, ein Grundstück neben der bisherigen Einrichtung hinzu zu kaufen, um hier einen Übungsplatz zu errichten.