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Familienatlas des Bundesfamilienministeriums wirft Fragen auf

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein


Eutin. Landrat Reinhard Sager hat in der gestrigen (4. Dezember) Kreistagssitzung zur Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion zum Familienatlas 2012 des Bundesfamilienministeriums Stellung genommen. Er verwies zunächst darauf, dass eine eingehende Prüfung des umfangreichen Berichtes so kurzfristig nicht möglich war. Eine erste Sichtung des Berichtes habe jedoch bereits ergeben, dass das Ergebnis für den Kreis Ostholstein im unteren Drittel – Plätze 268 bis 402 – so ohne weiteres nicht nachvollziehbar sei, erklärte Landrat Sager.
 
„Mit mehreren Indikatoren des Berichtes liegt der Kreis im mittleren oder gar oberen Drittel. So belegen wir beispielsweise bei der Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Rang 76, der Betreuungsquote unter dreijähriger Kinder Rang 184, den Einrichtungen der Familienbildung Rang 43 oder der Ausbildungsplatzdichte Rang 116.“ Beim Anteil der Kinder von drei bis unter sechs Jahren, die mehr als sieben Stunden am Tag betreut werden, erreicht der Kreis Ostholstein lediglich den Rang 352 – berücksichtige man jedoch, dass die Nachfrage nach KiTa-Plätzen sich schwerpunktmäßig auf eine Betreuungszeit bis zu sieben Stunden erstreckt, sei die Aussagekraft des Familienatlas hier bereits fraglich, so Sager.
 
Die Verwaltung wird nun den 59-seitigen Bericht mit seinen Handlungsfeldern und Indikatoren genauer anschauen, um ihn sodann dem Jugendhilfeausschuss - auch auf Vorschlag der Fraktionen der Grünen und der SPD - in der nächsten Wahlperiode zur Kenntnisnahme und Beratung vorzulegen.
 
Der Familienatlas gliedert sich in die vier Handlungsfelder „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Wohnsituation und Wohnumfeld“, „Bildung“  und „Angebot und Organisation der regionalen Familienpolitik“. Es wurden 34 sehr unterschiedliche Indikatoren verwendet und den vier Handlungsfeldern zugeordnet, um zu einem Ranking-Ergebnis zu gelangen.