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Landrat Sager: Konzept 2+1 schließt Elektrifizierung und Güterverkehr auf Bestandstrasse aus

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

"Minimallösung" ohne Lärmschutzist mit Kreiskonzept unvereinbar

Eutin. In aller Deutlichkeit widerspricht Landrat Reinhard Sager dem kürzlich im Rahmen des Dialogforums vorgebrachten Argument, bei einer Diskussion der 2+1-Varianten müsse berücksichtigt werden, dass die DB AG möglicherweise zunächst nur die Bestandstrasse elektrifizieren werde. In diesem Falle einer „Minimallösung“ könnten Güterzuge bis zu sieben Jahre nach Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels ohne Lärmschutz durch die Bäderorte rollen. „Eine Elektrifizierung der Bestandstrasse ist in dem in das Raumordnungsverfahren eingebrachten 2+1-Konzept gar nicht vorgesehen“, so der Landrat. Vielmehr sollen nach diesem Konzept auf der eingleisigen Bestandstrasse zukünftig ausschließlich Personenzüge mit Dieselbetrieb durch die Bädergemeinden fahren und eine gute Nahverkehrserschließung und touristische Erreichbarkeit der Orte sicherstellen.
 
Der elektrisch betriebene Fern- und Güterverkehr soll hingegen über eine neue, zweigleisige und elektrifizierte Trasse geführt werden. “Die jetzt entfachte Diskussion geht in eine völlig falsche Richtung, denn das 2+1-Konzept des Kreises schließt den Güterzugverkehr durch die Bädergemeinden aus“, stellt Sager klar.
 
Erst die Deutsche Bahn habe völlig überraschend in ihrer kürzlich vorgelegten Analyse die Elektrifizierung der bestehenden Bäderstrecke im Zusammenhang mit den 2+1-Varianten in die Trassendiskussion eingebracht. Dies bedeute aus Sicht des Kreises eine Abkehr von der eigentlichen Idee des 2+1-Konzeptes und eine Festlegung falscher Annahmen für die Bewertung der Trassenalternativen. Auf diesen Sachverhalt habe der Kreis bereits die Landesplanungsbehörde in der Kieler Staatskanzlei in einem Schreiben aufmerksam gemacht. Ein weiteres Schreiben werde in Kürze an Bahnchef Rüdiger Grube verschickt, um auch im Hause der Deutschen Bahn für einen sachgerechten Umgang mit dem Kreiskonzept zu werben: „Bei seinem Besuch in Ostholstein hat Herr Grube deutlich gemacht, dass er den Wunsch der Region, die 2+1-Varianten in die Trassenabwägung einzubeziehen, versteht und dass er bereit ist, dieses Anliegen zu berücksichtigen – an diese Aussage werde ich ihn erinnern und um entsprechende Nachbesserung der jetzt vorgelegten Analyse bitten“, so der Landrat.