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Schienenhinterland-Anbindung: Landrat zieht positive Bilanz nach Großenbroder Gespräch

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. Bei der gestrigen (23. September) Dialogrunde der Landesregierung mit Politikern und Vertretern regionaler Verbände in Großenbrode forderte Landrat Reinhard Sager die Landesregierung auf, sich verstärkt für die Interessen der Region bei der Realisierung der Schienen­hinterland-Anbindung für die feste Fehmarnbelt-Querung einzusetzen. Zugleich müsse auch der Druck auf die Deutsche Bahn AG und das Bundesverkehrsministerium erhöht werden. Sager: „Die Landesregierung muss jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um auch in Berlin die Mehrkosten für eine verträgliche Trassenführung durchzusetzen. Und auch die im Landeshaushalt für den Bau der Schienenhinterland-Anbindung vorgesehenen 60 Millionen Euro müssen meiner Meinung nach an die klare Bedingung geknüpft werden eine Trassenführung zu verwirklichen, die möglichst geringe Beeinträchtigungen für Anwohner, Urlauber, Tourismusbetriebe und die Landwirtschaft Ostholsteins mit sich bringt.“ Zugleich begrüße er es, dass die Landesregierung ein Raumordnungsverfahren auf den Weg gebracht habe und die Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse in diesem Verfahren berücksichtigen wolle.

Landrat Sager bewertete die Gesprächsatmosphäre mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen außerdem als konstruktiv und sieht sich in seinen Bestrebungen bestärkt: „Der Ministerpräsident hat deutlich gemacht, dass man nur mit vereinten Kräften eine teurere Alternativtrasse durchsetzen kann.“

Aus Sicht des Kreises gibt es – wie berichtet - verschiedene Lösungen zum Ausbau der bestehenden Trasse mit deutlich geringeren Beeinträchtigungen. Eine davon wurde mit der „Variante X“ im Rahmen der Betroffenheitsanalyse ermittelt und führt weitgehend an der Autobahn A1 oder in siedlungsfernen Bereichen entlang. Für diese Variante würde nach Aussagen der Gutachter ein investiver Mehraufwand von überschlägig etwa 100 Millionen Euro entstehen, der sich jedoch voraussichtlich noch verringern kann, weil an dieser ortsfernen Trasse weniger Lärmschutzmaßnahmen benötigt würden. Sager: „Nach Aussagen der Gutachter würde die Alternativtrasse also nur begrenzte Mehrkosten verursachen. Diese dürften daher in Anbetracht der Gesamtkosten des Projektes kein Grund für das Bundesverkehrsministerium und die DB AG sein, die berechtigten Forderungen der Region nach einer Trasse mit möglichst geringen Lärmbelastungen abzulehnen.“ Es wäre somit ein gutes Signal der Landesregierung , wenn der finanzielle Beitrag Schleswig-Holsteins zur Realisierung des Projektes letztlich der Region zugute kommt und mit der Bedingung an eine verträgliche Streckenführung verknüpft wird“, erklärte der ostholsteinische Verwaltungschef die Forderung des Kreises.