Inhalt

Landrat Reinhard Sager beim Kreislandfrauentag Ostholstein: Ländliche Räume nachhaltig stärken

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. „Das Potential und die wirtschaftliche Bedeutung der ländlichen Räume und der Fläche werden in der öffentlichen Wahrnehmung häufig unterschätzt. Deshalb muss der Stellenwert des ländlichen Raumes in der Politik deutlich gestärkt werden“, forderte Landrat Reinhard Sager heute (17. März) in seinem Grußwort beim diesjährigen Kreislandfrauentag in Eutin. Vorherrschend sei oft ein romantisierendes Bild eines idyllischen Naturerholungsraumes für Städter, der überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Dabei sei die Fläche wie in Ostholstein weit mehr als das, nämlich auch Produktionsstandort für das mittelständische Gewerbe, für erneuerbare Energien und für unzählige touristische Betriebe.

Konkret schwebt dem Landrat vor, die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) fortzuentwickeln, wie dies der Koalitionsvertrag auch vorsieht. Mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hatte Sager kürzlich in Berlin über die übereinstimmende Richtung gesprochen. Eine künftige Gemeinschaftsaufgabe „Ländliche Entwicklung“ sollte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die ländlichen Räume stabilisieren. Es komme darauf an, Sektor übergreifende Wertschöpfungsketten zu unterstützen. So könne ein aktiver Beitrag geleistet werden, um einerseits jungen Menschen in attraktiven Landkreisen eine Perspektive zu geben und andererseits den demographischen Herausforderungen wirksam zu begegnen, sagte Sager zugleich in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Landkreistages.

Große Bedeutung für die ländlichen Räume habe auch die Gemeinschaftaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und ihre Fortentwicklung. Hier könne es nicht nur darum gehen, die Mittel aufzustocken. Zielführender sei es die Förderzwecke zu erweitern, vorrangig um Aufgaben der öffentlichen Infrastruktur, mit denen gerade strukturschwache Gebiete häufig überfordert seien. Im Kreis Ostholstein könnten dazu beispielsweise der Öffentliche Personennahverkehr oder Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept zählen, betonte der Landrat.

Als unerlässlich bezeichnete Reinhard Sager zudem den Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandversorgung im Kreisgebiet. Diese würde benötigt, damit die Einwohner nicht von den digitalen Möglichkeiten der Großstädte abgeschnitten blieben. Das schnelle Internet böte zudem neue Potentiale für gewerbliche Nutzungen in der Fläche. Dazu gehörten vor allem auch die Landwirtschaft, der Tourismus, die Gesundheitswirtschaft, das mittelständisch geprägte Gewerbe und eine Vielzahl von freien Berufen. Vermeintliche Standortnachteile könnten so in eine vorteilhafte Situation umgemünzt werden, unterstrich der Landrat.

Nicht zuletzt lobte Sager aber auch die gut strukturierte Arbeit des Kreislandfrauenverbandes Ostholstein. Mit insgesamt neun Ortsvereinen und rund 1.600 Mitglieder sei dieser Verband anerkanntermaßen heute mehr denn je ein unverzichtbarer Grundstein des Lebens in den ländlichen Gemeinden. „Sie leisten Lobbyarbeit, sind zukunftsorientiert und modern, geben Hilfestellung, wo immer es nötig ist. In der Landwirtschaft und im ländlichen Raum profitieren viele Frauen und Familien von Ihrer hohen Kompetenz“, so der Landrat.