Schlüsselblumen und Primeln sind gesetzlich geschützt
Gelbe Frühjahrsblüher nicht pflücken oder ausgraben

Wie auch die beiden anderen in Schleswig-Holstein vorkommenden Arten, die Hohe Schlüsselblume und die Stängellose Primel, ist die beliebte Pflanze leider auf vielerlei Weise bedroht: durch Einträge von Stickstoff, auch über Hundekot an Wegrändern, die geänderte Bewirtschaftung von Wiesen und das Pflücken oder Ausgraben der Pflanzen. Die markanten Frühjahrsblüher sind daher durch das Landesnaturschutzgesetz und die Bundes-Artenschutzverordnung geschützt. „Eine Entnahme der Pflanzen, egal ob in Teilen durch Pflücken oder im Ganzen durch Ausgraben ist ein gesetzlicher Verstoß und kann als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld geahndet werden“, so Joachim Siebrecht, Fachdienstleiter Naturschutz des Kreises Ostholstein. Eine Entnahme zu gewerblichen Zwecken könne sogar eine Straftat darstellen.

Während die Echte Schlüsselblume am liebsten auf kalkhaltigen, humosen und besonnten Flächen trockenerer Standorte wächst, wie Waldrändern, trockenen Wiesen und Hängen, ist die Hohe Schlüsselblume eher in feuchten Bereichen anzutreffen. Beide Arten sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe beliebte Heilpflanzen und werden bei Erkältungskrankheiten wie Husten und Schnupfen verwendet. Die markante „Echte Schlüsselblume“ mit ihren einseitig vollgepackten, dottergelben Blütendolden ist leicht zu erkennen. Sie ist mehrjährig, verbreitet sich über ihre Samen und wird 20 bis 30 Zentimeter hoch.

Alle blühenden Frühlingsboten, wie auch Buschwindröschen, Pestwurz, Scharbockskraut, Lungenkraut oder Lerchensporn haben in der Natur als erste Nahrungspflanzen für die früh im Jahr auftretenden Insektenarten eine hohe Bedeutung. Siebrecht: „Grundsätzlich sollten alle blühenden Frühlingsboten an ihrem Standort belassen werden, nicht nur weil sie eine hohe Bedeutung in der Natur haben und besonders hübsch anzusehen sind, sondern damit auch zukünftig vorbei kommende Menschen ihre Freude daran haben.“