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Bedarfsanalyse zur Geburtensituation in Ostholstein

Auf Initiative des Gleichstellungsbeirates werden in OH valide Daten zur geburtshilflichen Versorgung im Rahmen einer wissenschaftlich begleiteten Bedarfsanalyse erhoben. Die so erhaltenen Ergebnisse sollen die Grundlage sein für Verbesserungsmöglichkeiten rund um die geburtshilfliche Situation und zwar speziell für ländlich geprägten Flächenkreis Ostholstein. Die Bedarfsanalyse und Kontaktaufnahme zu den Steakholder:innen im Kreisgebiet erfolgt über das DISW (Deutsches Institut für Sozialwirtschaft) unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Langer.

Hintergrund:

Die Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung bei uns im Kreis ist ein Beispiel der Themen, welche der Gleichstellungsbeirat engagiert verfolgt. Vor dem Hintergrund der vielfachen Schließungen von Geburtsstationen in Ostholstein und im umliegenden Gebiet (insbesondere Lübeck, Preetz, Ratzeburg) aber auch vor dem Hintergrund der Veränderungen seit der Corona-Pandemie und dem Flüchtlingszustrom haben sich Rahmenbedingungen ergeben, die unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung und der Bedarfe von Wirtschaft und Beteiligten wie z. B. Rettungsdienst, Hebammen sowie junger Familien beleuchtet werden sollen.

Durch die Schließungen der Geburtshilfestation in Oldenburg, Preetz und dem Marienkrankenhaus in Lübeck hat sich die Situation der „langen Wege“ zur geburtshilflichen Versorgung insbesondere für den Nordkreis weiter verschlechtert. Darüber hinaus führen nur ganz wenige Hebammen neben der Vor- und Nachsorgeleistung geburtshilfliche Leistungen im Kreisgebiet durch. Dies ist für werdende Mütter nicht unproblematisch. Um eine lange Anfahrt zu vermeiden, wird ein rechtzeitiges Einchecken bei der Klinik ermöglicht. Doch das Onboarding lässt sich für Familien in der Regel nicht realisieren, da der Rest der Familie weiter versorgt werden muss. Sicherheit und eine gute Versorgung sind wichtige Faktoren für die Geburtssituation, in der Mutter und Kind sich befinden.

Regelmäßige Untersuchungen und statistische Auswertungen des Landes Schleswig-Holstein gehen nicht auf den konkreten Sozialraum Ostholstein ein. Die Zielrichtung ist vielmehr, die Geburtshilfe im Rahmen der Landeskrankenhausplanung für das gesamte Land zu gestalten und zu beurteilen. Obwohl die medizinischen Qualitätsanforderungen der geburtshilflichen Versorgung immer weiter steigen, bedeutet dies nicht gleich eine zufriedenstellende Versorgung für das Kreisgebiet Ostholstein. Es führt auch nicht aus sich heraus dazu, dass z. B. Fachkräfte im Kreisgebiet gehalten werden.

Es ist erforderlich, attraktive Modelle, Strukturen bzw. Vernetzungen zu entwickeln, die für Fachkräfte und für die werdenden Eltern und damit auch für die Region attraktiv sind.

Aus diesen Gründen soll die Bedarfsanalyse durch das DISW der Situation im Kreisgebiet über die Bedarfe der Stakeholder und die aktuellen Lösungsmöglichkeiten Aufschluss geben.

Inhalt der Bedarfsanalyse:

Partizipation der Zielgruppen: junge/werdende Familien, Hebammen, Fachärzt:innen  und weitere

  • Ist-Situation im Kreis Ostholstein (Überblick: Leistungen sowie Hebammen, Gynäkolog:innen / Altersstruktrur )-Analyse, wissenschaftlich fundiert
  • Was benötigen junge Familien, um im Kreis ansässig zu werden?
  • Was benötigen Unternehmen, um im Kreis ansässig zu werden? (Unternehmensverband, Hansebelt e.V., Unternehmerfrauen im Handwerk etc.)- Attraktivitätsstudie
  • Was benötigen Hebammen, Gynäkolog:innen, um geburtshilflich tätig zu sein? –empirische Erhebung

Methode (u.a.):

  • Befragung der jungen Familien nach ihren Erfahrungen, ihrem Bedarf und ihren Wünschen zur geburtshilflichen Versorgung
  • Best practice-Modelle
  • Lösungsmodelle erarbeiten mit Experten:innen
  • Diskussion und Bearbeitung der Ergebnisse im Expert:innenkreis (Hebammen)

Ziel:

Damit die Politik für alle Akteure im Kreis Verbesserungen initiieren kann, benötigen wir die Antworten aller angeschriebenen Personen, um geeignete Maßnahmen im Kreis Ostholstein platzieren zu können: Regional und Zielgruppenorientiert, auf die besonderen Bedarfe und Besonderheiten des Kreises Ostholstein ausgerichtet. Von Ostholstein für Ostholstein.