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Familienzentren stellen ihre Unterstützungsangebote für Ostholstein auf gemeinsamer Webseite vor

Autor/in: Der Pressesprecher
Quelle: Kreis Ostholstein

Hilfen und Informationen online jetzt zentral an einer Stelle.

Eutin / Oldenburg. Die Koordinatorinnen der Familienzentren mit den Frühen Hilfen in Ostholstein starteten heute (07.02.2023) die neue gemeinsame Webseite www.familienzentren-ostholstein.de mit ihren vielfältigen Unterstützungsangeboten im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung im Familienzentrum in Oldenburg. Hier können alle Eltern jetzt an zentraler Stelle alle Angebote und Ansprechpartner:innen der verschiedenen Familienzentren in Ostholstein finden.

Um diese Angebote noch näher an die Eltern zu bringen und selbst noch besser wahrgenommen zu werden, haben die Familienzentren gemeinsam mehrere Monate ihre vielen kostenlosen Angebote zusammengetragen, um sie alle auf der neuen gemeinsamen Plattform anzubieten.
Die Pflege der zentralen Webseite übernimmt Nadine Müller von der Lebenshilfe Bad Schwartau, die jeweiligen örtlichen Angebote werden von den einzelnen Familienzentren gepflegt. Ob Neuerungen beim Kinderzuschlag, Erhöhung des Kindergeldes, Wohngeld, Babyausstattung, Veranstaltungen wie Elterntreffs oder andere spezielle und regelmäßige Angebote – dies alles findet man jetzt gebündelt auf der neuen Webseite.

„Uns war es wichtig, dass die Eltern auch mit Tablet oder Smartphone gleich alle aktuellen und wichtigen Informationen und Hilfsangebote auf einer Seite finden und dann ihre jeweiligen Ansprechpartner:innen vor Ort sofort finden und mit ihnen Kontakt aufnehmen können, ohne sich mühsam durch den Dschungel der vielen Einzelinformationen kämpfen zu müssen“ erläutert Nadine Müller. „Es war toll, dass auch hier alle Familienzentren auch hier wieder an einem Strang gezogen haben und diese Seiten gemeinsam aufgebaut haben und pflegen“, waren sich alle Koordinatoren einig.

Gemeinsam mit Martina Wackernagel, Koordinatorin der Familienzentren mit den Frühen Hilfen im Kreis Ostholstein, drückte Sie dann symbolisch den Startknopf für die neue Webseite www.familienzentren-ostholstein.de, die ab sofort allen Eltern zur Verfügung steht. Schwerpunkt sind dabei Hilfen für Schwangere und Eltern mit Kindern von 0-3 Jahren (Frühe Hilfen) sowie Angebote für Eltern mit Kindern von 3-6 Jahren im Rahmen der Elternbildung. Aber auch bei älteren Kindern können die Familienzentren verschiedene Hilfestellungen in ihrem Netzwerk vermitteln.

Fragt man die Koordinatorinnen danach wie es Eltern mit kleinen Kindern im Moment geht, schaut man in besorgte Gesichter.

Ihrer Einschätzung nach sind die Folgen von Corona noch spürbar und auch die aktuell steigenden Lebenshaltungskosten in Deutschland hinterlassen ihre Spuren. So berichten die Koordinatorinnen, dass Eltern existenzielle Ängste vor der Zukunft äußern, das sei neu. Auffallend sei auch die Zunahme von Eltern die psychisch sehr belastet und auch erkrankt sind.

Akute Geldsorgen, Probleme im Umgang mit dem Baby, Erziehungsschwierigkeiten oder das nervenaufreibende Familienleben auf sehr engem Raum kommen häufig dazu. „Keinen Platz zu haben ist ein echter Stressfaktor für alle Familienmitglieder und bezahlbaren Wohnraum zu finden ist, kaum möglich,“ berichtet Sabrina Koch, Koordinatorin des Familienzentrums Fehmarn. Gerade auf Fehmarn sei dies besonders schwer.

Auch das Thema Trennung der Eltern nimmt in den Beratungen zu. Dies bestätigen auch die anderen Koordinatorinnen. „Gestern hatte ich ein Telefonat, wie wir es in letzter Zeit immer häufiger haben,“ so Katja Kirschall, die Koordinatorin des Familienzentrums Oldenburg. „Eine alleinerziehende Mutter mit einem Kleinkind hatte sich gemeldet. Sie war plötzlich verlassen worden, habe viel Streit mit dem Vater des Kindes und wisse nun nicht was sie machen solle,“ so Kirschall.

Die Herausforderungen, die Schwangere und Familien zu meistern haben, sind oft komplex. Steigt der Druck in Familien, kann es schwer sein auf die Bedürfnisse der eigenen Kinder ausreichend einzugehen. Um Eltern in ihren Belastungssituationen zur Seite zu stehen, gibt es eine ganze Reihe an Angeboten der Familienzentren mit den Frühen Hilfen. Zwar können sie keinen neuen Wohnraum besorgen oder den Eltern finanziell helfen, aber sie können gemeinsam mit den Eltern danach schauen, ob schon alle Unterstützungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden.

Welche Angebote im Familienzentrum vor Ort zu finden sind, können Eltern nun ganz leicht selbst im Internet nachschauen. Die neue Webseite aller Familienzentren mit den Frühen Hilfen ist nun online.

Unter www.familienzentren-ostholstein.de oder dem QR-Code (siehe Bild) sehen Eltern, welches Familienzentrum in ihrer Nähe ist und können sich direkt bei der zuständigen Koordinatorin melden. Die Koordinatorin ist meist die erste Ansprechpartnerin. Gemeinsam mit ihr finden die Eltern heraus, welches Angebot für sie vielleicht passt oder welches andere Unterstützungsangebot vor Ort hilfreich sein kann. „Unsere Angebote sind alle kostenfrei und auf Wunsch auch anonym,“ so die Koordinatorinnen.

Manchmal reicht es schon, sich im Babytreff mit anderen Müttern oder Vätern auszutauschen. Hier können sie wertvolle Tipps erhalten oder sich über die aktuellen Sorgen austauschen, dann erleben sie häufig, dass man mit den Problemen nicht allein ist. Welche Gruppen zu welchen Zeiten angeboten werden, sieht man auf der Seite unter dem jeweiligen Familienzentrum in einem Stundenplan. Es sind alle Eltern willkommen, mit allen Problemen und auch wenn die Sprache nicht immer dieselbe ist. Für Familien mit Flucht- oder Migrationshintergrund finden teilweise besondere Angebote statt. So konnten zum Beispiel Mütter und Väter aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine und weiteren Ländern, in einem Babytreff erste deutsche Sätze lernen. Auch eine Hebamme zu finden, ist oftmals eine große Herausforderung. Auch bei der schwierigen Suche  nach einem  Kita-Platz unterstützen die Familienzentren und helfen dabei, unser Bildungssystem zu verstehen.

Bei Schwierigkeiten im Umgang mit dem Säugling, bei Problemen beim Stillen oder Füttern, auch bei sehr unruhigen Kindern oder dem Gefühl kraftlos und überfordert zu sein, können Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderpflegerinnen unterstützen. Sie kommen dann für eine bestimmte Zeit zu den Eltern nach Hause und begleiten vor Ort. Sind die Kinder etwas älter und Eltern benötigen Unterstützung bezogen auf die Erziehung oder auf die Organisation des Alltags, sind es die Familienhelferinnen und Familienhelfer, die ebenfalls ins Haus kommen. Sie entlasten und stärken Eltern und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Wie genau die Hilfe dann aussieht, wird gemeinsam mit den Eltern besprochen.

Zu vielen Themen, die Eltern bewegen, sind auf der Webseite unter der Rubrik „Veranstaltungen“ viele Vorträge oder Workshops finden. So gibt es dort z.B. die Infoveranstaltung zum „Mutterschutz, Elternzeit, Elterngeld“ im Familienzentrum Oldenburg, ein Eltern-Kind-Bastelnachmittag im Familienzentrum in Neustadt, eine Sprechstunde zum Thema „Schlaf bei Babys und Kleinkindern“ oder ein Kurs für die „Erste Hilfe bei Kindernotfällen“ über das Familienzentrum Bad Schwartau, am Standort Ratekau.

Eine besondere Möglichkeit stellen die Online-Angebote dar. Diese können abends, bequem von zuhause genutzt werden, wie die Infoveranstaltung zu: „Klassische Erziehungsfallen“ über das Familienzentrum in Bad Schwartau, am 26.04.2023, von 20:00 - 21:30 Uhr.

Eine gemeinsame Website, auf der alle Familienzentren mit ihren Angeboten zu finden sind, war ein langer Wunsch der Familienzentren. Möglich wurde dies, durch die vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit der Familienzentren mit ihren Trägern. So arbeiten die Lebenshilfe Ostholstein, der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Ostholstein, der Kinderschutzbund Ortsverband Heiligenhafen, der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Eutin und die Gemeinde Ahrensbök eng zusammen. „Diese Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung der Träger untereinander ist in Schleswig-Holstein einzigartig“, so Wackernagel. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Eltern in ihrer wichtigen Erziehungsaufgabe zu stärken, sie zu begleiten und zu unterstützen wo sie es wünschen, damit sich Kinder gut entwickeln können.“

Schauen Sie vorbei unter www.familienzentren-ostholstein.de.

Hier finden Sie neben den Hilfsangeboten auch viele Informationen und alle Kontaktdaten der Familienzentren und ihrer Ansprechpartner:innen.