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Gesundheitskonferenz verabschiedet Beschlussvorschläge
Maßnahmenkatalog und Budget sollen erfolgreiche Fortsetzung der Gesundheitsförderung von Kindern ermöglichen

Autor/in: Der Pressesprecher
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin. Die Gesundheitskonferenz Ostholstein hat gestern (Mittwoch, 18.01.2023) in ihrer zweiten Sitzung bereits mehrere konkrete Beschlussvorschläge zur Gesundheitsförderung von Kindern für den Kreistag verabschiedet und dem Kreistag empfohlen, das dafür erforderliche Finanzbudget in Höhe von insgesamt rund 50.000 € zu bewilligen. Die Vorschläge werden jetzt den kommenden Fachausschüssen und dann dem Kreistag unterbreitet, der die Maßnahmen beschließen und die Mittel zur Verfügung stellen soll.

Über 40 engagierte Akteure der verschiedenen Institutionen im Kreis hatten sich zum Schwerpunktthema „Gesund aufwachsen“ gemeinsam mit Politik und Verwaltung erneut zusammengefunden. Ziel der Konferenz war es, neben einer übergreifenden Strategie zur Gesundheitsförderung von Kindern auch konkrete Handlungsempfehlungen für den Kreistag zu erarbeiten und zu verabschieden.

Die erste Sitzung Gesundheitskonferenz am 27.04.2022 hatte drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Bewegungsförderung von Kindern in OH“, „Sprachförderung von Kindern“ und „Förderung der seelischen Gesundheit“ gebildet. Aufgabe dieser Arbeitsgruppen war es, eine Bestandaufnahme für ihren jeweiligen Bereich vorzunehmen und auf dieser Grundlage Hauptziele und einen Maßnahmenkatalog für die Gesundheitskonferenz zu erarbeiten sowie Kennzahlen zur Überprüfung und Optimierung vorzuschlagen. Hierfür sollten außerdem die Kosten kalkuliert und eine Zeitplanung für die Umsetzung mit Verantwortlichkeiten erstellt werden.

Landrat Reinhard Sager verwies schon bei der Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung darauf, dass zusätzliche Schwimmangebote für Kinder enorm wichtig seien, da diese sonst in der Regel monatelange Wartezeiten in Kauf nehmen müssten. „Hier müssen wir dringend Abhilfe schaffen, um unsere Kinder vor Badeunfällen beim Schwimmen zu schützen. Aber auch Sprachförderung und seelische Gesundheit sind wichtige Themen, die wir dringend fördern müssen. Ich wünsche Ihnen daher für die heute Veranstaltung viel Erfolg und freue mich auf gute Vorschläge zur Gesundheitsförderung!“

Für Dr. Uwe Jürgens war das ein hervorragender Einstieg als (neuer) Vorsitzender der Gesundheitskonferenz. „ Ich bin von vom Engagement und der geballten Expertise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer überrascht und von der professionellen Kombination von strategischen Zielen mit handfesten Maßnahmenvorschlägen sehr beeindruckt.“

So schlug die Arbeitsgruppe Bewegungsförderung eine Reihe von Maßnahmen, insbesondere die Schaffung von zusätzlichen Schwimmkurse und weiteren Bewegungsangeboten, vor. Auch die  Idee der „Trockenente“, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Pause vorgeführt wurde, hielten die Mitglieder der AG für eine sinnvoll und einfach umzusetzende Maßnahme, die als ergänzendes Angebot in KiTa, Grundschule und Vereinen implementiert werden könne.
„Ich finde diese Schwimmhilfe spannend und kann mir gut vorstellen, dass die „Trockenente“ eine große Hilfe beim Schwimmenlernen darstellt“  äußerte sich Dr. Maria Kusserow, Leiterin des Fachdienst Gesundheit, sehr positiv über neue Idee der „Trockenente“. Diese war von der DLRG-Schwimmtrainerin Juliana Soproni zu Corona-Zeiten als vorbereitende Maßnahme zum Schwimmenlernen an Land (mittels 6 Video-Trainings) für das Wohnzimmer oder nun die Turnhalle konzipiert worden..

Auch aus der Arbeitsgruppe Sprachförderung kamen sehr effektive Maßnahmenvorschläge: Die Gesundheitsplanerin Maren Rohr hatte bereits mit der Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes Dr. Lydia Hübner in Kooperation mit dem Schulrat Thomas Panten und dem Kinderschutzbund OH einen Pool von einigen wenigen Sprachförder-Kräften eingerichtet und damit Sprachförderung in Kleinstgruppen für Kinder mit Sprachauffälligkeiten an einigen KiTas erprobt. Diese Unterstützung wurde sehr begrüßt, so dass jetzt insbesondere für den Norden des Kreises zwei weitere Förderkräfte gefunden und eingestellt werden sollen.

Die Arbeitsgruppe zur Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern schlug u.a. das Programm „unsere verrückten Familien“ vor, dass auch in Ostholstein in Grundschulen in Kooperation mit „der Brücke“ starten könne. Auch die Verstärkung der Vernetzung zwischen den einzelnen Akteuren in allen Themenbereichen wurde als zentrales Ziel benannt– neben der Elterneinbindung und Weiterbildung für pädagogische Kräfte.

„Insgesamt habe ich heute beeindruckende und gut umsetzbare Vorschläge gesehen. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebührt daher mein ausdrücklicher Dank für ihr tolles ehrenamtliche Engagement,“ freute sich Dr. Jürgens und schaute erwartungsfroh auf die nächsten Monate: „Zwei wesentliche Ergebnisse  haben wir heute erreicht. Die Gesundheitskonferenz stimmte den genannten Zielen und Maßnahmen der jeweiligen Expertengruppen zur Bewegungsförderung, zur Sprachförderung und zur Förderung der seelischen Gesundheit zu. Ich denke, dass wir mit der Umsetzung der Vorschläge einen großen Schritt im Hinblick auf die Gesundheitsförderung im Kreis vorankommen können. Jetzt werden die Fachausschüsse und der Kreistag in den folgenden Sitzungen über diese Handlungsempfehlungen sowie die mögliche Umsetzung und die Bereitstellung der erforderlichen Finanzmittel beraten und beschließen.“

„Die Ergebnisse dieser Beratungen, der Stand der Umsetzung sowie diverse weitere hilfreiche Maßnahmen und Empfehlungen werden dann am 20. September 2023 auf der 3. Sitzung der Gesundheitskonferenz das zentrale Thema darstellen – neben der noch intensiveren Vernetzung“, so der Ausblick von Dr. Maria Kusserow. „Wir laden alle Interessierten ein, an einer der Arbeitsgruppe mitwirken teilzunehmen.“